23. Jul 2018
Der Holzbau wurde beim Gespräch mit zwei Bundestagsabgeordneten ins Rampenlicht gerückt. Alexander und Moritz Weschle stellten ihren Betrieb in Oberweier vor.
OT - FRIESENHEIM-OBERWEIER. Mechthild Heil schaute sich am Freitag bei Holzbau Weschle in Oberweier um. Die CDU-Bundestagsabgeordnete ist Vorsitzende des Ausschusses »Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen«, den es seit April gibt. Mit dabei war auch ihr Kollege Peter Weiß sowie Michael Hafner und Rolf Rombach von der Initiative Pro-Holz Schwarzwald.
Zunächst stellte Alexander Weschle seinen Betrieb bei einem Rundgang den Besuchern vor. Dazu konnten sich die Beteiligten anhand von Bildern in der Werkhalle über einige Projekte, die von der Firma in der vergangenen Zeit verwirklicht worden waren, einen Überblick verschaffen – unter anderem war auch eine Aufnahme von dem Kindergarten auf dem Gelände der Landesgartenschau darunter.
Mehr Förderung nötig
Die Diskussion an den Bistro-Tischen eröffnete Michael Hafner. Er ging davon aus, dass man bei dem derzeitigen Nachholbedarf im Wohnungsbau den Holzbau vernachlässigt hat, obwohl er sich in jeder Hinsicht dafür besonders eigne. Gleichzeitig nutzte er die Anwesenheit der beiden Besucher aus Berlin, um darauf hinzuweisen, dass die Politik den Wert des Holzes auf diesem Gebiet noch mehr fördern sollte. Nach einer entsprechenden Frage von Heil entstand ein Fachgespräch über die besonders geeigneten Holzarten, wobei man der im Schwarzwald am häufigsten in der Forstwirtschaft vorkommende Weißtanne den Vorzug gab. Rombach schränkte allerdings ein, dass die Tanne nicht in genügender Qualität vorhanden ist, da der Verbraucher zur Zeit helles astfreies Holz bevorzuge.
Bundestagsabgeordneter Weiß gab zu, dass man in der Bauwirtschaft den ansteigenden Bedarf an Wohnungen verschlafen habe. In diesem Zusammenhang betonte er, dass gerade Südbaden zu der Region mit dem größten Zuzug in Deutschland zähle. Dies sei aber inzwischen in der Bundespolitik angekommen, was unter anderem Baukindergeld und die erhöhte Absetzbarkeit im Wohnungsbau beweise.
Moritz Weschle beanstandete, dass viele zum Teil veraltete gesetzliche Vorschriften den Holzbau erschweren. Der Weg zur Zulassung sei dadurch oft langwierig und kompliziert. Es bedürfe daher einer einheitliche und den Verhältnissen angepassten Bauordnung. Beide Abgeordnete stimmten – unterstrichen mit einigen Beispielen – wiesen aber darauf hin, dass die Landesbauordnung als Landesgesetz nur vom Landtag in Baden-Württemberg geändert werden kann.